
Ganz im Westen des Kreises Höxter liegt im Hammerbachtal zwischen Hardehausen und Wrexen ein großer Wildpark mit Wisentgehegen und verschiedenen anderen Tierarten. Das Gelände ist im Prinzip ein Walderlebnisgebiet, zusätzlich mit dem Waldinformationszentrum Hammerbachtal als Umweltbildungseinrichtung. Ein angeschlossenes Café hat an den Wochenenden geöffnet.
Das Naturschutzgebiet Hammerbachtal ist ca. 3 Kilometer lang, wobei der gesamte Hammerbach mit 7,2 Kilometer Gesamtlänge über die Diemel abfließt. Der Name Hammerbach stammt vom ehemaligen Zisterzienserkloster Hardehausen (heute Bildungszentrum und Jugendherberge), in dem die ansässigen Mönche im vorindustriellen Zeitalter einen sogenannten Eisenhammer betrieben, eine eisenverarbeitende Anlage die mit Wasserkraft angetrieben wurde, im Grunde genommen eine größere Schmiede.
Die gesamte Anlage umfasst 170 Hektar, wobei allein 140 Hektar für 2 verschiedene Wisentarten vorgesehen sind. Die anderen Tierarten sind Wildschweine, weißes und naturfarbenes Rotwild, sowie Tarpane, eine Wildpferdrückzüchtung. Eisvögel und Biber als freilebende Tiere halten sich nach Medienberichten angeblich auch auf dem Gelände auf.
Die insgesamt 6 Gehege werden von verschiedenen Wanderwegen durchzogen oder umrundet, wobei der kürzeste und flachste direkt entlang des Hammerbachs und einigen aufgestauten Seen führt. Umrundet man die Gehege, kann man eine erhebliche Wegstrecke zurücklegen und einige Höhenmeter überwinden. Sitzbänke und Infotafeln laden zum Verweilen ein, so dass man sich stundenlang auf dem riesigen Gelände aufhalten kann. Für die Wildbeobachtung ist es aufgrund der Größe der Gehege empfehlenswert ein Fernglas mitzuführen.
Ein guter Aussichtspunkt, und durch die imposante Holzkonstruktion als Doppelhelix ein interessantes Fotomotiv, ist der 12 Meter hohe und 45 Tonnen schwere Wisent-Turm.

Die eigentliche Aufgabe und Grund für die Entstehung des Geheges ist die Arterhaltung der seltenen Wisente. Gestartet wurde 1958 mit 3 Bergwisenten als Mischform, 2004 kamen noch reinblütige und damit seltenere, Flachlandwisente in einem eigenen Gehege hinzu. Mittlerweile sind mehr als 200 Tiere geboren worden, wobei überzählige Wisente entweder ausgewildert oder an andere Zuchtprojekte übergeben werden.
Eine weitere seltene Tierart in Hardehausen sind Rückzüchtungen des Tarpans, einer mausgrauen, ausgestorbenen Wildpferdart aus Osteuropa. Im Gehege sind die Wildpferde äußerst zutraulich und lassen sich auch streicheln.

Ebenso selten ist das weiße Rotwild, dunkle oder blaue Augen zeugen davon, dass es sich nicht um Albinos handelt. Ursprünglich aus Indien stammend und dort längst ausgestorben kam es im 18. Jahrhundert nach Europa, wurde gezüchtet und diente dem Adel als wertvolles Geschenk.
Adresse am Waldinformationszentrum:
Walme 50, Warburg-Scherfede
Gut ausgeschilderte Anfahrtsmöglichkeiten bestehen von 2 Seiten:
- Über die B7 zwischen Scherfede und Wrexen, von dieser Seite startet man direkt beim Waldinformationszentrum und Café, eine Bushaltestelle ist ebenfalls vorhanden.
- Über Hardehausen
Parkmöglichkeiten sind jeweils vorhanden.
Der Eintritt ist frei.