Streuobstlehrpfad Vörden

Anfang Oktober 2022 unternahmen wir wie in den Jahren zuvor einen Ausflug um Streuobstlehrpfad bei Vörden, dem zentralen Ort der Stadt Marienmünster. Bei frundlichem Herbstwetter trafen wir uns am Busbahnhof.

Von dort gingen wir zum Parkplatz am Angerberg und schauten uns zur weiteren Orientierung die dort aufgestellten Infotafeln zum Streuobstlehrpfad und anderen Wanderwegen in Marienmünster an.

Erstes Ziel war der idyllisch in einem Wäldchen am Ortsrand gelegene Freizeitsee, der 1977 aufgestaut wurde, um Vörden für Touristen attraktiver zu machen und Sportfischern ein lohnendes Angelrevier an der fischreichen Brucht zu schaffen.

Danach spazierten wir auf dem Wenderweg aus dem Ort heraus. Zwischen dem Weg und dem Wald liegt hinter dem Freizeitsee ein Abenteuerspielplatz, der Familien mit Kindern viel Spaß und Abwechslung bietet. Auch Vereine und Schulklassen nutzen ihn gerne für Feiern und Picknicks.

Schon kurz hinter dem Spielplatz konnten wir von den Apfelbäumen, die den Weg säumen, Früchte pflücken und verkosten. Richtig in die Vollen ging es aber erst auf der Streuobstwiese „Dorfstelle Wenden“ (der Name erinnert ebenso wie der Wenderweg an eine wüst gefallene mittelalterliche Siedlung). Die Obstbaumgruppe des Heimat- und Kulturvereins Marienmünster pflegt diese und weitere Streuobstwiesen rund um Vörden, sodass jedes Jahr eine reiche Ernte gewährleistet ist.

Neben vielen alten und regionalen Apfelsorten, die man nicht im Supermarkt findet, wachsen hier auch einige seltene Obstbäume wie der Speierling mit seinen wie sehr kleine Äpfel aussehenden Früchten. Die „Spieräpfel“ waren aber noch zu sauer zum Essen — erst überreif und braun verfärbt werden sie genießbar.

Verschiedene Schautafeln vermittelten uns Wissenswertes über die Obstbäume und die anderen tierischen und pflanzlichen Bewohner der Streuobstwiesen, von denen leider viele im Laufe der Zeit der intensiven Landwirtschaft zum Opfer gefallen sind. Schon im 19. Jahrhundert hat Hermann Löns im Gedicht „Verkoppelung“ diese Verarmung der Feldflur angeprangert.

Gut gesättigt und schwer bepackt verließen wir die Obstwiese und gingen am Hang des Hungerbergs entlang zurück nach Vörden, wobei wir noch schöne Ausblicke über die Landschaft genießen konnten.

Fazit: Um die ganze Vielfalt der Apfelsorten zu erleben und mehr über den Lebensraum Streuobstwiese zu erfahren, gibt es im Kreis Höxter keinen besseren Ort als den Vördener Streuobstlehrpfad im Herbst.

Nach oben scrollen