Notvorräte für den Katastrophenfall

Ob Starkregenfälle wie im Juli 2021, die für Überschwemmungen und Sturzfluten sorgten, die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen, Orkane wie „Friederike“ in 2018 oder auch der großflächige Stromausfall in Spanien und Portugal im April 2025, zu Notsituationen kann es immer unverhofft kommen.

Deshalb empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, einen Notvorrat anzulegen. Sich in einer Krisensituation selbst versorgen zu können, nimmt den Druck und gibt ein beruhigendes Gefühl. Zu diesem Thema gibt es mehrere Ansätze, je nach Quelle.

Fest steht jedoch, dass ein Vorrat für 72 Stunden das Mindeste sein sollte, besser noch ein Vorrat für 10 Tage.

Dieser sollte vor allem aus Getränken und haltbaren Lebensmitteln bestehen.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (im Folgenden BKK genannt) empfiehlt Folgendes für einen 10 Tage Vorrat:

Eine Checkliste der empfohlenen Vorräte findet ihr am Ende des Beitrages!

Wasser: Hier ist das angepeilte Ziel 20 Liter. Dies entspricht 1,5 Liter als Trinkwasser und 0,5 Liter zur Nahrungszubereitung.

Von Getreide, Brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis sollten etwa 3,5 Kilogramm vorhanden sein.

Gemüse und Hülsenfrüchte sind vorzugsweise in Dosen und Gläsern zu lagern. Das bietet den Vorteil der langen Haltbarkeit und oftmals sind diese vorgekocht, benötigen also weder Energie noch Wasser zur Zubereitung. Da diese Lebensmittelgruppe wichtig für uns ist, sollten ein Vorrat von ca. 4 Kilogramm vorhanden sein.

Bei Obst und Nüssen gilt Ähnliches wie bei Gemüse und Hülsenfrüchte. Obst in Gläsern und Dosen hält sich länger und ist vorbereitet zum Verzehr. Bei Frischobst sollte ist auf Sorten zurückgegriffen werden, die sich lange halten. Nüsse sind ein wichtiger Lieferant für gesunde Fette, deshalb gehören sie mit zum Notvorrat. Für einen 10 Tage Vorrat sollten Obst und Nüsse 2,5 Kilogramm ausmachen.

Milch und Milchprodukte gehören auch in ausreichender Menge dazu, 2,6 Kilogramm werden vom BKK empfohlen. Haltbare Produkte sollten wie bei allem anderen im Vordergrund stehen. So z.B. Hartkäse oder hoch erhitzte Milch, die sich mehrere Monate halten.

Fisch, Fleisch, Eier sind wichtige Bestandteile der Ernährung. Auch hier sollten haltbare Lebensmittel wie Fisch oder Fleisch in Dosen angeschafft werden. Auch Dauerwurst (z.B. Salami) oder Bock- und Wiener Würstchen im Glas bieten sich an. Bei Eiern ergeben sich zwei Möglichkeiten: Einen Vorrat an Frischeiern Zuhause haben oder im Vorrat Volleipulver lagern, dieses bietet den Vorteil der langen Haltbarkeit.

Bei Fetten und Ölen bieten sich Margarine oder auch Speiseöle an. Bei den Ölen sollte auf raffinierte Öle wie Raps- oder Sonnenblumenöl zurückgegriffen werden. Kaltgepresste Öle wie Olivenöl haben eine deutlich kürzere Haltbarkeit.

Zusätzlich kann das Vorratslager auch um andere haltbare Lebensmittel erweitert werden. Hierzu zählen Zucker, Süßstoffe, Honig, Marmelade, Schokolade, Salz oder Fertiggerichte. Kartoffeltrockenprodukte wie getrockneter Kartoffelbrei bieten sich auch bestens an. Hartkekse und Salzstangen sind quasi ein Klassiker der langen Haltbarkeit und können auch problemlos mit gelagert werden.

Außerhalb von Lebensmitteln, ist es wichtig, seinen Notvorrat durch Medikamente, Hygieneartikel und Dinge für einen möglichen Stromausfall auszustatten.

Die Hausapotheke sollte daher neben einem DIN-Verbandskasten, wichtige vom Arzt verordnete Medikamente, Schmerz- und Desinfektionsmittel, auch Mittel gegen Übelkeit und Durchfall enthalten, da in Notsituationen peinlichst genau darauf geachtet werden muss, keine Flüssigkeiten oder Nährstoffe zu verlieren.

Zu den üblichen täglichen Hygienemitteln, wie Zahnpasta, Toilettenpapier und Shampoo, sollten sich auch Müllbeutel, Einweghandschuhe und ggf. eine Campingtoilette gesellen. Einweggeschirr und Besteck erweisen sich in Notfällen als sehr hilfreich, da kein zusätzliches Wasser benötigt wird, um diese zu reinigen.

Sinnvoll ist es auch Feuerlöscher griffbereit zu haben.

Sollte die Energieversorgung zusammenbrechen, ist es auch hier ratsam, vorbereitet zu sein. Von Kerzen und Teelichtern über Streichhölzer und Feuerzeuge bis hin zu Batterien, Campingkochern, kleinen Heizgeräten und passenden Brennstoffen sollte hier vorgesorgt sein.

Hiermit sollte jeder einzelne in der Lage sein, sich 10 Tage eigenständig versorgen zu können.

Außerdem ist es ratsam, seine wichtigsten Dokumente gesammelt und griffbereit zu halten.

Abschließend bleibt zu sagen, dass jeder sich über dieses Thema Gedanken machen sollte. Ob nun ein 3 oder 10 Tagesvorrat angelegt wird, ist eine persönliche Entscheidung. Sollte jedoch ein Vorrat angelegt werden, ist es wichtig diesen regelmäßig auf Haltbarkeit zu überprüfen.

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