Deutsche Weihnachtsbräuche, die vergessen oder fast vergessen wurden

Die Weihnachtszeit unterschied sich in der Vergangenheit stark von dem, was wir heute erleben. Vor allem waren die Geschenke etwas Besonderes, die sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen viel Freude bereiteten. Im Unterschied zu heute haben sich Menschen früher in der Weihnachtszeit oft nur kleine Geschenke gemacht. Viel wichtiger war das gemeinsame Familienessen, das Singen von Weihnachtsliedern und der Kirchgang zur Weihnachtsmesse.

In meinem Artikel möchte ich Ihnen über die alten, vergessenen oder fast vergessenen Weihnachtstraditionen und Bräuche in Deutschland erzählen. Es gab so viele Traditionen und Bräuche in der Weihnachtszeit, die den jungen Leuten heute überhaupt nicht bekannt sind.

Aktuell werden schon lange vor der Weihnachtszeit zahlreiche Weihnachtsartikel verkauft, was für viele den besonderen Status des Weihnachtsfestes schmälert.

Weihnachtstradition ,,Krippenfühlen,, –  

Diese Weihnachtstradition sah vor, dass die Erwachsenen aus Holz eine Krippe mit Figuren von Menschen und Tieren selbst bastelten. Solch eine Krippe war etwas Besonderes und wurde in vielen Familien als Erbstück angesehen und stets von einer Generation zur nächsten weitergegeben.

Am ersten Advent wurde die Weihnachtskrippe ohne Figuren aufgestellt. Im Stall stand nur eine leere Wiege für das Jesuskind. Nur brave Kinder hatten die Möglichkeit, jeden Tag einen echten Strohhalm hineinzulegen. So wurde von den Kindern das Bett für das Jesuskind gefüllt. Erst am Heiligen Abend kamen alle zugehörigen Figuren in die Weihnachtskrippe. Die Holzfiguren wurden sorgfältig bunt bemalt.

Neben der Krippe standen die Kinder, erzählten Weihnachtsgedichte und bekamen dann vom Christkind kleine Geschenke. Vor der Bescherung saßen alle um die Krippe und sangen gemeinsam Weihnachtslieder. Leider ist diese Weihnachtstradition in Vergessenheit geraten.

Die erste Weihnachtskrippe mit Figuren wurde erstmals in der Stadt Prag vom Jesuitenorden im Jahre 1562 aufgestellt. Am Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Tradition der Weihnachtskrippe in deutschen katholischen Kirchen ein fester Bestandteil der Weihnachtsfeier. Kurz danach wurde auch der Brauch der Krippenfüllung erstmals durchgeführt. Am frühen Morgen des Heiligabends wurde die Figur des Jesuskinds in die Weihnachtskrippe gelegt. Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts geriet dieser Brauch in Vergessenheit.

Roratemessen waren spezielle Adventsmessen, die nur in den katholischen Kirchen am frühen Morgen vor Sonnenaufgang, im Schein von Kerzen, abgehalten wurden. Der Kerzenschein sollte eine besinnliche Atmosphäre in den kirchlichen Räumen schaffen. Die Roratemesse wurde der Heiligen Maria gewidmet.

Traditionell wurde diese Adventsmesse feierlich in der Dunkelheit abgehalten, in einer Stille, die nur durch die Predigt und Adventslieder unterbrochen wurde. Die Dunkelheit und das Kerzenlicht symbolisierten die Geburt Jesu, der für die Menschen als helles Licht in der Welt dargestellt wird.

Die Roratemesse sollte die Gläubigen auf die bevorstehenden Weihnachtsfeiern vorbereiten. Die Menschen sollten zur Ruhe und Besinnlichkeit finden.

Klöpfeln – Dieser Weihnachtsbrauch war früher besonders bei den Kindern sehr beliebt. Jugendliche und Erwachsene beteiligten sich ebenfalls gerne an den Vorbereitungen.

Ursprünglich waren es Kinder und Erwachsene, die sich als „Klöpfelleute“ bezeichneten, die in der Adventszeit donnerstags unterwegs waren. Die Kinder gingen in Begleitung von Erwachsenen von Haus zu Haus und baten die Hausbesitzer um eine Übernachtungsmöglichkeit und Essen. Besonders in Süddeutschland war das Klöpfeln sehr verbreitet.

Diese Weihnachtstradition geht auf die allgemein bekannte Geschichte zurück, in der Maria mit Josef von Tür zu Tür zogen und um Essen und eine Übernachtung baten. Die Kinder waren in unterschiedliche alte Kleider gehüllt.

Das Klöpfeln fand an den ersten drei Adventsdonnerstagen statt. In der Neuzeit, bis in das späte 19. Jahrhundert, waren vor allem arme Leute und Bettler die Klöpfelleute. Als Gabe wurde ihnen Äpfel, Gemüse, Früchte, Brot und anderes Obst gespendet. Die verkleideten Kinder sangen dabei ein besonderes Klöpfellied.

Heute ist dieser Weihnachtsbrauch fast nur noch im Chiemgau (Oberbayern) bekannt und beliebt.

Weihnachtsbaden –

Weihnachtsbaden war in der Vergangenheit bei den Erwachsenen sehr beliebt, besonders an den Küsten verbreitet.

Heute wird dieser Brauch jährlich am zweiten Weihnachtstag (26. Dezember) auf Sylt (einer Insel in der Nordsee) fortgeführt. Die freiwilligen Teilnehmer springen in Badeanzügen oder nur in Badehosen in das kalte Wasser und schwimmen. Nach dem Schwimmen gibt es für alle Beteiligten am Strand von freiwilligen Helfern heiße Getränke und etwas zu essen. Ein Weihnachtsmann ist immer bei diesem Schwimmen dabei.

Das Weihnachtsbaden wurde schon früher als gesundheitsfördernde Maßnahme angesehen. Nach dem Bad im kalten Wasser waren alle Teilnehmer gut gelaunt und pflegten einen sehr freundlichen Umgang miteinander. Seit dem Jahr 1985 ist dieser Weihnachtsbrauch auf Sylt wieder aktuell. Jeder Teilnehmer bekommt vom Weihnachtsmann eine feierliche, speziell angefertigte Urkunde.

Hängende Weihnachtsbäume

In vielen Regionen der Bundesrepublik war der hängende Weihnachtsbaum eine verbreitete Tradition, besonders bei Menschen, die kleine Wohnräume hatten. Diese Tradition war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gängig.

Der Weihnachtsbaum wurde an der Wohnzimmerdecke befestigt und hing häufig über dem Esstisch oder in einer Ecke. Der Tannenbaum wurde von den Erwachsenen mit Äpfeln, Nüssen und anderen Früchten verziert. Die Nüsse, Früchte und anderes Obst wurden in buntes Papier eingewickelt und an den hängenden Weihnachtsbaum gehängt.

Auch Plätzchen und echte Kerzen schmückten den Tannenbaum. Ursprünglich bestand der Weihnachtsbaumschmuck hauptsächlich aus Naturmaterialien. Heute kennen die meisten Menschen in Deutschland diesen Brauch nicht mehr; er ist langsam in Vergessenheit geraten.

Weihnachtspyramiden –

Das Basteln von Weihnachtspyramiden war in der Vergangenheit in vielen Regionen der Bundesrepublik sehr verbreitet, besonders im Erzgebirge.

Eine Weihnachtspyramide war ein echtes Kunstwerk mit Figuren von Menschen und Tieren, die auf verschiedenen Ebenen standen. Es handelte sich um hölzerne Lichtergestelle, die in der Adventszeit in den meisten Häusern, Kirchen und Wohnungen aufgestellt wurden. Eine Weihnachtspyramide wurde karussellförmig aufgebaut und in bunten Farben bemalt. Die Weihnachtspyramiden zeigten meist christliche Motive. Kerzen waren ein fester Bestandteil des Kunstwerks.

Neunerlei – diese früher sehr verbreitete Weihnachtstradition ist heute nur noch in wenigen Regionen Deutschlands eine Besonderheit. Im Vogtland und im Erzgebirge gilt es in vielen Familien nach wie vor als ein spezielles Weihnachtsmenü mit neun Gängen, das am Heiligen Abend gegessen wird. Früher war dieses Weihnachtsmenü neben der Festzeit eine Pflicht für alle Christen.

Heute gehen die meisten Menschen in Deutschland am Heiligabend eher in Restaurants essen, und nur noch wenige Familien treffen sich, um das gemeinsame Essen zuzubereiten.

Ursprünglich wurde von der Familie ein gemeinsames Weihnachtsmenü aus neun Gängen vorbereitet und auf dem Tisch serviert. Die neun Gänge variierten von Familie zu Familie und von Ort zu Ort, aber es gab auch Speisen, die unbedingt dazugehörten, zum Beispiel Linsen, Sauerkraut, Klöße und Braten. Jedes Essen hatte eine weihnachtliche Symbolik:

Braten sollte Glück im nächsten Jahr für die gesamte Familie bringen.

Die Linsen stehen für Geld im nächsten Jahr.

Das Sauerkraut oder Rotkraut ist ein Symbol für Gesundheit und eine gute Ernte.

Klöße stehen für Wohlstand im nächsten Jahr.

Bratwurst bedeutete Kraft und Herzlichkeit.

Tuten der Hirten – dieser vergessene Weihnachtsbrauch war in der Vergangenheit ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit im Oderland (heute Brandenburg und ein kleiner Teil in Polen an der Oder).

Dieser Brauch begann neun Tage vor dem Heiligabend und dauerte bis zum Nachmittag des 24. Dezembers. Die Erwachsenen kleideten sich als Hirten und riefen in diesen neun Tagen jeden Abend mit ihren selbst gebauten Hirtenhörnern laut den Heiligen Christ vom Himmel herunter. Der weiß gekleidete Christ kam dann auf einem weißen Schimmel angeritten.

Die Tuthörner (Hirtenhörner) wurden von Hand aus langen und schmalen Holzstreifen gefertigt, die mit dünnen Messingbändern zusammengehalten wurden. Die gekleideten Hirten sammelten Roggenkuchen und Weizenbrot ein. Dieser Weihnachtsbrauch wurde im Jahre 1926 von der Reichsregierung abgeschafft.

Die Weihnachtsgurke

Diese Weihnachtstradition ist heute in den USA sehr beliebt bei den Kindern, aber dieser Brauch kam durch Auswanderer aus Deutschland in das Land. Bis in die 1930er-Jahre war die Weihnachtsgurke in Deutschland eine beliebte und verbreitete Weihnachtstradition. Die Erwachsenen und auch die Kinder hatten mit der Weihnachtsgurke viel Spaß.

Am Nachmittag vor dem Heiligen Abend hängte der Vater oder die Mutter eine Gurke an den geschmückten Weihnachtsbaum (die damals noch nicht aus Kunststoff war), die ziemlich gut mit anderem Weihnachtsschmuck verdeckt wurde.

Am Heiligen Abend nach der Bescherung wurden alle Kinder aufgefordert, zum Weihnachtsbaum zu gehen, um die versteckte Weihnachtsgurke zu finden. Das Kind, das die Gurke fand, erhielt dann von den Erwachsenen zusätzlich noch ein kleines, besonderes Weihnachtsgeschenk.

Weihnachtsbrauch ,,Der Barbarazweig,, –

Jedes Jahr, am 4. Dezember (dem Tag der Heiligen Barbara), wurden von den jungen Frauen Zweige von verschiedenen Obstbäumen geschnitten und dann ins Wasser gestellt. Fing der Obstzweig bis zum Heiligen Abend an zu blühen, war dies für die junge Frau ein gutes Zeichen für das kommende Jahr.

Dieser Weihnachtsbrauch war sehr eng mit der Legende der Heiligen Barbara verbunden, die während ihrer langen Gefangenschaft einen Zweig des Kirschbaumes rettete und dieser dann am Tag ihrer Hinrichtung wieder blühte. Der Sage nach lebte die Heilige Barbara im 4. Jahrhundert. Ein blühender Barbarazweig symbolisiert die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

In der Regel wurden am 4. Dezember Kirschzweige geschnitten. In vielen Regionen wurden jedoch auch Apfelzweige, Birnenzweige, Johannisbeerzweige oder Ziersträucher geschnitten. Die Barbarazweige wurden gerne mit Weihnachtsschmuck verziert. Im Laufe der Zeit ist dieser schöne Brauch leider in Vergessenheit geraten.

Tiere und Obstbäume wurden beschenkt: Dies war einer der ältesten bekannten Weihnachtsbräuche in Deutschland. Er war besonders in ländlichen Regionen, bei Bauern und Förstern, weit verbreitet.

Die Landarbeiter gaben den Haus-, Feld- und Waldtieren am Heiligabend reichlich Futter, das mit Leckereien angereichert wurde. Auch die Obstbäume wurden von ihren Besitzern vor der Heiligen Nacht reichlich mit Leckereien, Johanniskräutern und Grünkohl verziert/geschmückt.

Die Bauern und Förster glaubten damals, dass alle Tiere in der Heiligen Nacht menschlich sprechen könnten. Deswegen bekamen sie von den Menschen ein besonderes Futter zubereitet. Die mit Leckereien geschmückten Obstbäume sollten den Menschen ein gesegnetes kommendes Jahr bringen.

Dieser Weihnachtsbrauch zeigt uns heute, wie eng der Mensch mit der Natur verbunden war und auch heute noch ist.

Der Brauch „Waldweihnacht“ war einer der ältesten deutschen weihnachtlichen Bräuche. Besonders in der Weihnachtszeit brachten die Kinder den Waldtieren oft besonders leckeres Futter mit, das mit Grünkohl, Möhren und anderem Gemüse verziert war. Das Futter wurde unter einen Baum gelegt.

Die Vögel bekamen von den Kindern und Erwachsenen ebenfalls Futter (wie Korn, Sonnenblumenkerne und Ähnliches), das in Schalen und Körben aufgehängt wurde.

Dieser Weihnachtsbrauch zeigt, wie sehr der Mensch früher die Natur schätzte und eng mit ihr verbunden war. Leider haben viele von uns vergessen, die Natur zu schätzen.

Weihnachtsschmaus –

In der Vergangenheit war es ein großes, festliches Weihnachtsessen, das gemeinsam in der Familie vorbereitet und dann am Heiligen Abend gegessen wurde. Das Festmahl am Heiligabend (24. Dezember) wurde von den Christen als „Weihnachtsschmaus“ bezeichnet.

Die Reste des Weihnachtsschmauses wurden an den beiden Weihnachtsfeiertagen verspeist. Ursprünglich war es ein gemeinschaftliches Mahl, das von der gesamten Kirchengemeinde vorbereitet und dann gemeinsam am Weihnachtstisch verspeist wurde.

Welche Gerichte auf den Tisch kamen, war von Region zu Region unterschiedlich. Schon immer beliebt waren Enten- oder Gänsebraten, Kartoffeln, Rotkohl, Bratensoße und verschiedene Salate. Das weihnachtliche Festessen unter dem Namen „Weihnachtsschmaus“ ist den jungen Menschen heute nicht mehr bekannt.

Mitternachtsmesse oder Christmette – In der Nacht des Heiligabends gab es früher in den christlichen Kirchen eine spezielle, besondere weihnachtliche Messe, die allen unter dem Namen „Christmette“ bekannt war. Mit dieser Weihnachtsmesse wurde die vorschriftsmäßige Fastenzeit beendet.

Nach dem Gottesdienst wurde an einem gemeinsamen Tisch festlich gegessen. Jedes Gemeindemitglied hatte etwas zum Weihnachtsessen beigetragen/vorbereitet. Das Hauptgericht war die Mettensuppe mit kleinen Mettenwürstchen.

Nach dem Festessen wurden zahlreiche Szenen aus der Bibel von den Erwachsenen und Kindern nachgespielt. Anschließend wurden Weihnachtslieder gesungen und Gedichte vorgetragen. Es war eine gemeinsame Messe zur Feier der Geburt Jesu.

Räucherung –

Diese Weihnachtstradition sollte alle bösen Geister aus dem Hause vertreiben. Die Menschen von damals glaubten, dass sie während der Weihnachtszeit durch das Räuchern im ganzen Land gute Geister in ihr Haus einladen und gleichzeitig das Böse vertreiben konnten.

Diese alte Tradition begann am 25. Dezember und wurde am 6. Januar (Heilige Drei Könige) beendet. In der Regel wurden verschiedene aromatische Kräuter, die im Sommer getrocknet und gelagert worden waren (wie zum Beispiel Lavendel, Minze, Salbei, Beifuß, Wacholder und Weihrauch), verbrannt.

Zwölf Nächte lang räucherten die Hausbesitzer das ganze Haus von außen mit den Dämpfen und dem aromatischen Rauch, um so die bösen Mächte zu vertreiben und die guten Geister ins Haus einzuladen. Christliche Familien schätzten diesen weihnachtlichen Brauch sehr. Er wurde jedoch im 20. Jahrhundert nach vielen Hausbränden von der Regierung verboten.

Der Bohnenkönig –

Diese Weihnachtstradition war in Deutschland jahrhundertelang ein fester Bestandteil jedes Weihnachtsfestes, unabhängig davon, ob es sich um reiche oder arme Familien handelte. In einfacher Form existiert dieser Weihnachtsbrauch auch heute noch in manchen Ortschaften des Landes.

Dieser Brauch wurde jedes Jahr am 5. Januar (am Vorabend des Dreikönigstags) feierlich durchgeführt. Jedes Jahr zogen die Frauen ein Los, wer den Kuchen mit einer eingebackenen Bohne vorbereiten musste. Die Größe des Kuchens war abhängig von der Größe und dem Wohlstand der Familie; die Armen bereiteten einen kleinen Kuchen aus Roggenteig zu. Auch der Bäcker oder die Bäckerin wussten nicht, wo genau die Bohne steckte.

Der Kuchen wurde dann am Esstisch in so viele Stücke geschnitten, wie die Familie Mitglieder hatte (es zählten Kinder und Erwachsene). Wer das Kuchenstück mit der Bohne erwischte, wurde zum Bohnenkönig ernannt und bekam als Belohnung eine Krone und ein kleines Geschenk. Alle mussten an diesem Abend alle Wünsche und Befehle des Königs erfüllen.

Der Bohnenkönig organisierte einen eigenen Hofstaat. Für den Bohnenkönig wurde im Kreise der Familie ein Festmahl vorbereitet. Nach dem Essen wurde ein Los gezogen, wer im nächsten Jahr den Kuchen mit der Bohne backen musste.

Der Weihnachtsbrief: Dieser weihnachtliche Brauch war in der Vergangenheit sehr verbreitet in Ostdeutschland, besonders im Umkreis der Hauptstadt Berlin.

Die Kinder schrieben in der Weihnachtszeit Briefe an die Eltern und manchmal auch an die Großeltern, die viele bunte Bilder und weihnachtliche Gedichte enthielten. Diese Briefe wurden in der Regel in Schönschrift geschrieben. Die Kinder wünschten den Eltern und Großeltern für das nächste Jahr viel Glück, Gesundheit und alles Gute.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus diesem alten Brauch eine Weihnachtstradition, die auch heute noch bei vielen Kleinkindern sehr beliebt ist: der Weihnachtswunschzettel an den Weihnachtsmann oder das Christkind.

Fastenzeit: Früher, bis in die 1930er-Jahre, war es für die Gläubigen eine Pflicht zu fasten – was heute für uns einfach unvorstellbar ist.

Vierzig Tage vor dem Heiligen Abend begann die Fastenzeit, in der auf Fleisch verzichtet wurde. Es wurden fleischlose Gerichte/Schonkost verspeist. Mit dem Heiligabend endete die Fastenzeit.

Es wurde nur in der dunklen Tageszeit gemeinsam in der Familie gegessen. Auf alkoholische Getränke wurde komplett verzichtet; nur Wasser, Tee und Säfte waren erlaubt. Gottesdienste in dieser Zeit waren erwünscht und für die Familien eine Pflicht.

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