
Idyllisch gelegen, befindet sich schon seit mehr als 120 Jahren am Stadtrand von Borgentreich ein Nachbau der französischen Lourdes Grotte, und die laut Eintrag in Wikipedia seit 1989 unter Denkmalschutz steht.
Entstehung:
Um das Jahr 1900, begeistert von einer Wallfahrt nach Frankreich zum Originalschauplatz, setzte sich Maria Fiorentini, eine Einwohnerin Borgentreichs, erfolgreich dafür ein, eine Nachbildung im ehemaligen Borgentreicher Steinbruch zu errichten. Clemens Brilon wurde als Bildhauer für die Nachbildung der Marienstatue gewonnen und mit Hilfe der Bürgerschaft wurde schon 2 Jahre später die Einweihung der Grotte gefeiert. Seitdem benutzen Besucher die als Wallfahrtsstätte anerkannte Grotte als Ort der Besinnung und Fürbitte ihrer Anliegen. Im Laufe der Jahre wurde das relativ große Gelände um einige Statuen anderer Art erweitert und wird von Ehrenamtlichen arbeitsaufwändig gepflegt.
Geschichtlicher Hintergrund des Originalschauplatzes:
Im Frühjahr 1858 gab die 14-jährige Bernadette Soubirous (1844-1879) erstmals an, beim Holzsammeln die Erscheinung einer jungen Dame in Weiß gehabt zu haben und die zu ihr sprach. Bei Kirche und Obrigkeit zunächst als Unsinn abgetan, schenkte ihr die einfache Bevölkerung schnell Glauben und fing an Bernadette in immer größerer Anzahl zum Ort ihrer insgesamt 18 Erscheinungen zu begleiten, zuletzt ging die Zahl in die Tausende. Nachdem Bernadette eine zuvor unentdeckte Quelle ausgegraben hatte und es zu unerklärlichen Heilungen kam, verselbständigte sich die Sache und der abgelegene Ort Lourdes wurde immer populärer. Die offiziellen Stellen gaben ihren Widerstand auf, Baumaßnahmen begannen, eine Marienfigur wurde beim Bildhauer Joseph-Hugues Fabisch in Auftrag gegeben (es gibt zwei offizielle Ursprungsversionen, von denen eine in der originalen Lourdes-Grotte und die andere in Deutschland steht, beide fanden bei Bernadette allerdings keinen großen Anklang) und langsam entwickelte sich der kleine Ort Lourdes mit seinen 4000 Einwohnern zu einem der weltweit größten Wallfahrtsorte.
Aktuell:
Heute ist der Ort Lourdes auf mehr als 13.000 Anwohner angewachsen, hat mehr als 200 Hotels mit 14.000 Zimmern und lebt überwiegend vom Wallfahrtstourismus. Die Infrastruktur und riesige religiöse Bauten sind auf jährlich 6 Millionen Touristen ausgelegt, die teilweise mit kompletten Sonderzügen anreisen, auch aus Deutschland.
Nachbauten der Grotte, wie in Borgentreich, sind auch weltweit keineswegs eine Seltenheit, allein in Deutschland soll es mehr als 200 davon geben.
Die Grotten und die damit verbundenen Marienverehrungen sind kein Teil der offiziellen Amtskirchen, sondern eher Ausdruck volkstümlicher Anliegen.

Lage:
Am südöstlichen Ortsrand von Borgentreich, ca. 1000 Meter vom Busbahnhof entfernt, die Abzweigung ist zumindest auf der Bühner Straße ausgeschildert.
Unmittelbar vor der eigentlichen Anlage befindet sich ein kleiner Rastplatz mit Sitzgelegenheiten, das Freibad ist auch nur 200 Meter entfernt.